Dr.Roland Appel etherische Öle und Pflanzeninhaltsstoffe |
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Herkunft und Inhaltsstoffe Eigenschaften und Wirkung Dosierung und Anwendung Fuß- und Nagelpflege Nebenwirkung und Gegenanzeigen
Teebaumöl Mit der Bezeichnung " Teebaum " werden Pflanzen der Gattung Leptospermum und Melaleuca (über 150 Vertreter) zusammengefaßt. Der bekannteste und ökonomisch wichtigste Vertreter ist der Australische Teebaum (Melaleuca alternifolia). Es besteht keine Verwandschaft zum Teestrauch (Camellia sinensis). Das natürliche Verbreitungsgebiet des 3 bis 6 m hohen Baumes ist der Südosten Australiens, ebenso gelang die Kultivierung in verwandten Klimazonen. Die Blätter des Teebaums wurden von den Aborigines im Norden von New South Wales vermutlich schon seit Jahrtausenden als Medizin eingesetzt.Nach Wasserdampfdestillation der Blätter werden ca. 2% eines blaßgelben, terpentinartig riechenden Öls isoliert, das als Heilmittel genutzt wird. Teebaumöl stellt ein Vielstoffgemisch dar, das hauptsächlich aus Terpenen besteht. Bislang wurden ca.100 Bestandteile darin nachge-wiesen. Hauptbestandteil ist das (+)-Terpinen-4-ol dessen Gehalt ca. 30 bis 40% ausmacht. Der Gehalt an Terpinen-4-ol sowie an 1,8-Cineol dient als Qualitätskriterium. Die Australische Teebaumölverordnung schreibt einen Mindestanteil von 30 % Terpinen-4-ol vor, während der Gehalt an Cineol maximal 15 % betragen darf. Cineol, der Hauptbestandteil des Eukalyptusöls (ca. 70%), wird als besonders hautirritierend angesehen. Ölchargen die diesen Kriterien nicht genügen sind für die medizinische bzw. kosmetische Verwendung ausgeschlossen. Eigenschaften und Wirkung von Teebaumöl Teebaumöl ist aufgrund seiner Inhaltsstoffe hoch lipophil "fettfreundlich" und weist oberflächenaktive Eigenschaften auf. Es kann daher leicht in Gewebe eindringen, Zellmembranen durchdringen oder sich in diesen einlagern. Der hohe Anteil an bestimmten Terpenen wie z. B. Terpinen-4-ol ist Ursache für eine stark ausgeprägte Wirkung gegen Bakterien, Pilze und Viren bei gleichzeitig guter Hautver- träglichkeit und gewebeschonenden Eigenschaften. Auf der Haut ruft das Öl ein angenehmes Kältegefühl hervor,es zeigt leicht antioxidative Eigenschaften und besitzt einen Lichtschutzfaktor von etwa 4. Teebaumöl ist als ein komplexes pflanzliches Arzneimittel zu verstehen, das in seiner Gesamtheit als Wirkstoff zu bezeichnen ist. So zeigt Teebaumöl eine weit stärker ausgeprägte keimtötende Wirkung als reines Terpinen-4-ol und vieler seiner reinen Komponenten. Für viele Anwendungsbereiche können anstelle des unverdünnten Öls auch wesentlich niedriger konzentrierte Zubereitungen verwendet werden.Verdünnungen mit fetten Ölen ( 5 - 20% Teebaumöl in Jojobaöl , Avocadoöl,Weizenkeimöl o. a.) haben sich vielfach bei Anwendungen auf der Haut bewährt. Die im folgenden aufgeführten Indikationsbeispiele sollen einen Überblick über die vielseitige Anwendbarkeit dieses Produkts vermitteln. Kleinere Schnittwunden und Abschürfungen: Teebaumöl unverdünnt auf die betroffenen Stellen aufbringen. Eiter wird durch Anwendung von unverdünntem Teebaumöl schnell und zuverlässig beseitigt Insektenstiche: Teebaumöl unverdünnt auf die betroffenen Stellen aufbringen. Allergische Reaktionen auf Insektenstiche sind sofort von einem Arzt zu behandeln. Durch seinen Duft wirkt Teebaumöl gleichzeitig als Repellent gegen Insekten und Ungeziefer. Sonnenbrand: Auftragen einer zehn prozentigen Mischung von Teebaumöl mit Jojobaöl lindert die Symptome. Bei schwereren Verbrennungen kann Teebaumöl unverdünnt aufgetragen werden. Verbrennungen: Kleinere Brandwunden (1.-2. Grad) können erfolgreich mit dem Öl behandelt werden. Nach der Behandlung unter fließendem Wasser lindert das Auftragen von unverdünntem Teebaumöl sofort den Schmerz, Folgeinfektionen werden verhindert, die Bildung von Brandblasen kann oftmals unterbunden werden. Bei schwereren Verbrennungen muß sofort ein Arzt aufgesucht werden. Ekzeme: Durch regelmäßiges Auftragen einer Teebaumöl/Jojobaölmischung (10%) erfolgt in vielen Fällen ein rasche Heilung, bei besonders hartnäckigen Ekzemen kann Teebaumöl unverdünnt eingesetzt werden. Zur Behandlung der Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) wird analog verfahren. Herpes simplex: Unverdünntes Teebaumöl mehrmals täglich auftragen. Gürtelrose (Herpes Zoster): Teebaumöl pur oder verdünnt mit Jojobaöl vorsichtig auftragen, ziehen Sie bei der Behandlung von Herpes Zoster auf jeden Fall einen Arzt hinzu. Abszesse und Furunkel können oft durch Auftragen des reinen Öls (mehrmals täglich) schnell zum Abheilen gebracht wqerden. Müde Füße und Fußschweiß: Das regelmäßige Einreiben der Füße mit einigen Tropfen des unverdünnten Öls nach dem Fußbad verringert den Geruch und beseitigt ihn schließlich völlig. Der angenehm kühlende Effekt der sich nach dem Einreiben einstellt macht müde Füße rasch wieder munter. Fußpilz: Zur Behandlung bei Fußpilzbefall wird auf die gereinigten Hautstellen zweimal täglich reines Teebaumöl aufgebracht. Nach dem raschen Abklingen der Symptome sollte die Behandlung jedoch noch ca. vier Wochen fortgesetzt werden, da sich die Pilzsporen tief in der Haut einnisten und deshalb schwer zu bekämpfen sind. Nagelbettinfektionen (Paronychie), die ebenfalls durch Pilze verursacht werden, sind äußerst schmerzhaft. Die befallenen Stellen werden äußerst druckempfind- lich und der Betroffene vermeidet jede Berührung und Bewegung. Die Behandlung mit Teebaumöl bietet eine der erfolgreichsten Therapiemöglichkeiten zur Bekämpfung derartiger Infektionen. Warzen und Hühneraugen lassen sich in den meisten Fällen durch regelmäßige Behandlung mit unverdünntem Teebaumöl zum Verschwinden bringen. Bei eingewachsenen Nägeln hat sich die Anwendung von Teebaumöl ebenfalls als sehr hilfreich erwiesen. Eventuell auftretende Infektionen können so im Keim erstickt werden. Haar- und Kopfhautpflege Der Zusatz von einigen Tropfen Teebaumöl zum Haarshampoo ( gut einmassieren und einige Minuten einwirken lassen) führt bei regelmäßiger Anwendung rasch zu einer Verminderung der Schuppenbildung und des ebenfalls oft auftretenden Juckreizes. Läuse können mit Teebaumöl ebenfalls sehr effizient und schonend bekämpft werden. Zahn- und Mundpflege In Australien wird Teebaumöl schon seit den zwanziger Jahren erfolgreich in der Zahnmedizin eingesetzt. Regelmäßige Anwendung (wenige Tropfen auf der Zahnbürste oder in die Zahnpasta gemischt) entfernt den Zahnbelag, erfrischt die Mundflora und führt zu einem reinen Atem. Die Anzahl der Keime in der Mundhöhle wird vermindert. Bei Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) läßt sich der Heilungsprozeß erheblich beschleunigen (Aufbringen von reinem Teebaumöl auf die betroffenen Stellen). Leichte Zahnschmerzen können so ebenfalls gelindert werden. Erkältungen Als Dampfbad inhaliert (einige Tropfen in sehr heißes Wasser) hilft Teebaumöl bei Hustenreiz, Schnupfen und verstopfter Nase.Ein Vollbad dem einige Tropfen Teebaumöl zugesetzt wurden wirkt lindernd bei Gliederschmerzen und gleichzeitig als Inhalation. Eine Einreibung von Brust und Rücken mit einigen Tropfen des Öls zeigt ebenfalls eine positive Wirkung. Halsschmerzen: Gurgeln Sie mehrmals täglich mit einer Mischung von ca. 10 Tropfen Teebaumöl auf ein Glas Wasser. Ohrenschmerzen: Reiben Sie Außenohr und Ohrmuschel mit dem Öl ein, tränken Sie einen Wattetupfer den Sie vorsichtig in den Gehörgang einbringen. Tropfen Sie kein Teebaumöl in den Gehörgang ein. Tierpflege Ekzeme: Mischung aus 50% Teebaumöl und 50% Jojobaöl auf die betroffenen Stellen auftragen. Pilzerkrankungen: Betroffene Stellen sind sorgfältig zu kontrollieren und sollten mit unverdünntem Teebaumöl behandelt werden (2 x täglich). Die Behandlung sollte noch einige Tage weitergeführt werden. Wunden: Nicht zu tiefe und zu große Wunden können Sie selbst behandeln, mehrmals täglich unverdünntes Teebaumöl vorsichtig auftupfen. Der Heilungsprozess wird beschleunigt und der Wundschmerz gemindert. Flöhe: Betroffene Stellen mit Teebaumöl einreiben,das Öl wirkt als Repellent,lindert den Juckreiz und beugt Entzündungen vor. Zecken: Einige Tropfen Teebaumöl direkt auf Zecke aufbringen, einige Minuten einwirken lassen, dann vorsichtig herausdrehen, danach die betroffene Stelle mit Teebaumöl abtupfen. Ohrmilben lassen sich ebenfalls erfolgreich bekämpfen, bringen Sie das Öl mit einem Wattestäbchen vorsichtig im Ohrinneren auf, führen Sie die Behandlung auch nach dem Abklingen der Symptome noch ca. eine Woche weiter durch. Nebenwirkungen und Gegenanzeigen: Unerwünschte Wirkungen bei Anwendung auf der Haut sind selten, in wenigen Fällen wurde über das Auftreten von Kontaktdermatitiden (Kontaktekzemen) berichtet. Personen mit sehr empfindlicher Haut sollten daher vor Erstgebrauch einen Hauttest durchführen (einige Tropfen Teebaumöl für mehrere Stunden auf dem Armrücken einwirken lassen).Kontraindiziert ist Teebaumöl bei Überempfindlichkeit auf Teebaumöl und dessen Inhaltsstoffe. Zahlreiche Inhaltsstoffe des Teebaumöls kommen auch in anderen Pflanzen und Phytotherapeutika vor. Der Augenkontakt mit Teebaumöl ist zu vermeiden, wurde das Öl dennoch versehentlich in die Augen gebracht, so ist mit reichlichen Mengen Wasser auszuspülen. Das Öl sollte nicht innerlich angewendet werden, wenn dies nicht ärztlich verordnet wurde.Teebaumöl ist nicht giftig, besitzt jedoch die Eigenschaften eines Wirkstoffs. Während der Schwangerschaft und bei Kindern unter zwei Jahren sollte Teebaumöl daher nur verdünnt (mit Öl oder in Wasser emulgiert) eingesetzt werden. Die Angaben dieser Informationseite bezüglich der Anwendungsmöglichkeiten von Teebaumöl berufen sich auf in der Literatur beschriebene Fallbeispiele sowie auf Erfahrungsberichte von Anwendern und erfolgen ohne Gewähr,detailliertere Anwendungshinweise findet man in der unten aufgeführten Literatur. Für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus diesen Hinweisen resultieren, kann nicht gehaftet werden. Ihre Beschwerden, insbesondere wenn sie länger anhalten, könnten ebenso Symptome von Erkrankungen sein die ärztlicher Behandlung bedürfen. Fragen Sie deshalb bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Lagerung von Teebaumöl: Teebaumöl ist vor Licht geschützt an einem kühlen trockenen Ort in geschlossenen Gebinden gelagert ca. 5 Jahre und länger haltbar. Literatur: 1. R. Saller, J. Reichling; Deutsche Apothekerzeitung 135, (35), 40 - 48 (1995). 2. Oleum Melaleuca, British Pharmaceutical Codex, 597 - 598, General Medical Council, London 1949. 3. Teebaumöl, Melaleuca aetherolum, Deutscher Arzneimittelcodex, 8. Ergänzung T- 019 1996. 4. J.J. Brophy, N.W. Davies, I. A. Southwell et al.: Gas chromatographic quality control for oil of Melaleuca terpinen-4-ol type Australian tea tree), J. Agric. Food Chem. 37,1330 -1335 (1989). 5. P. Wolf, A. Budde; Die kleinste Hausapotheke der Welt, Taoasis Verlag, 1995. 6. C.M. Diedrich, A. Simons; Das Teebaumöl Praxisbuch, Scherz Verlag, 1996. 7. C.B. Olson; Die Teebaumöl Hausapotheke, 4. Auflage Windpferd Verlagsgesellschaft, Aitrang 1995. 8. Marie Newman; AUSTRALIAS OWN - TeaTree Oil: A Local History of the Industry,Mid-Richmond Historical Society, Adams Street,Coraki. Produktübersicht und Preisliste allgemeine Informationen über etherische Öle
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