Citrusöle, insbesondere Orangenöl, sind mengenmäßig die bedeutensten etherischen Öle, da sie als Nebenprodukte bei der Herstellung und Verarbeitung von Säften anfallen. Man unterscheidet zwischen etherischen Ölen die durch Pressen der Schale gewonnen werden und den sogenannten Essenzölen, wie sie z.B beim Aufkonzentrieren von Orangensaft anfallen. Die Herstellung von Orangensaftkonzentrat kann dabei als eine unter vermindetem Druck durchgeführte  Wasserdampfdestillation   aufgefasst werden. Die Zusammensetzung der beiden Öltypen ist recht ähnlich. Öle die aus anderen Teilen von Citruspflanzen (Blüten, Blätter) isoliert werden, wie z.B Neroliöl und Petitgrainöl unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und Geruchseigenschaften  beträchtlich von den Schalenölen und werden daher nicht zu diesen gezählt.

Aus den Fruchtschalen von Citrus sinensis (L.) Osbeck erhält man das sog. süße Orangenöl. Es ist eine gelbe bis orangefarbene Flüssigkeit mit dem charakteristischen Geruch von Orangenschalen. Beim Abkühlen kann sich das Öl trüben.  Hauptbestandteil des Orangenöls und aller Schalenöle von Citrusgewächsen ist (+)-Limonen ein Terpenkohlenwasserstoff der  bei Orangenölen zu mehr als 90% vorhanden sein kann.  Für die geruchliche Qualität ist jedoch der Gehalt an weniger flüchtigen sauerstoffhaltigen Verbindungen wesentlich. Es werden über 10000 Jahrestonnen an Orangenöl produziert. Das Öl findet Verwendung zur Aromatisierung von Getränken und Süßigkeiten  zur Parfümierung von  Haushaltsprodukten und Kosmetika. Da es als Nebenprodukt der Saftherstellung recht preisgünstig ist, wird es gerne als Lacklösemittel und fettlösende Komponente in zahlreichen Reinigungsmitteln eingesetzt. Als Lackverdünner und Lösemittel kann Orangenöl ebenso Kopfschmerzen verursachen wie entsprechende Erdölprodukte, als ein aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnenes Produkt kann es eine ökologisch sinnvolle Alternative sein.

 wpe1.jpg (17173 Byte) Citrus limon

Zitronenöl wird durch Pressen der Schalen von Citrus limon gewonnen. Es ist ein blaßgelbes bis leicht grünliches Öl mit dem typischen Geruch nach Citronenschalen. (+)-Limonen ist  zu ca. 65 % enthalten. Der Geruch des Citronenöls wird weitgehend von den Aldehydkomponenten Geranial und Neral besimmt. Es bestehen herkunftsbedingte Unterschiede in der Zusammensetzung. Zitronenöl wird hauptsächlich in der USA, Italien und Argentinien hergestellt. Die Jahresproduktion an Citronenöl beträgt einige tausend Tonnen. Der frische Geruch des Öls führte zu einer weitverbreiteten Anwendung  in der Parfümerie.                                         

Neroliöl und Orangenblütenabsolue werden aus den Blüten der Bitterorange, Citrus aurantium die hauptsächlich in Frankreich Italien und Nordafrika wächst, gewonnen. Neroliöl wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen und ist eine blaßgelbe bis opake Flüssigkeit mit einer leicht blauen Fluoreszenz und einem charakteristischen süßen, würzig bitteren Geruch von Orangenblüten. Nach dem Abtrennen des Neroliöls wird die Wasserphase (Orangenblütenwasser) des Destillats mit Lösungsmitteln (z.B. Petrolether) extrahiert. Die nach Entfernen des Lösungsmittels erhaltene dunkelrotbraune Flüssigkeit wird als Orangenblütenwasserabsolue bezeichnet. Es enthält weniger Terpenkohlenwasserstoffe, dafür mehr polare Substanzen als Neroliöl.

Orangenblütenabsolue   wird aus den Blüten durch Lösemittelextraktion über das Concrete gewonnen. Es ist eine dunkelbraune Flüssigkeit mit warmen, würzig, bitteren Geruch. Die flüchtige Hauptkomponete aller drei Produkte ist Linalool. Ihr typischer Geruch wird durch Spuren stickstoffhaltiger Moleküle wie Indol und Derivate sowie Anthranilsäurederivate bedingt.Neroliöl und verwandte Produkte gehören zu den teuersten Naturstoffen und werden nur in geringer Menge produziert (einige Tonnen pro Jahr). Sie werden hauptsächlich in der Parfümerie verwendet, Neroliöl ist beispielsweise eine der klassichen Komponenten von Eaux de Cologne.

 

PRODUKTÜBERSICHT + PREISLISTE                        zur Startseite